Auf was kommt es beim Einnistungszeitfenster während der IVF an?
Darunter finden Sie 3 aufgezeichnete Antworten von 3 IVF Experten.
Antworten von Dr García de Miguel
Dr Laura García de Miguel, Clinica Tambre, Spanien
Das Einnistungszeitfenster ist die Zeit in der das Endometrium aufnahmefähig für die Einnistung eines Embryo ist. Generell haben die meisten Frauen ein Einnistungszeitfenster am Tag 5 nachdem sich Progesteron erhöht, also nach der Ovulation. Jedoch gibt es ein paar Frauen, die nach fünf Tagen Progesteron nicht zur Einnistung bereit sind. Sie sind entweder früher bereit oder später, was heißt man sollte herausfinden, wann der richtige Zeitpunkt zur Einnistung des Embryo ist. Das nennt man Einnistungszeitfenster, weil das Endometrium ein Zeitfenster öffnet in dem es zur Einnistung bereit ist, aber nach 12-24 Stunden schließt sich dieses Fenster, das heißt wenn das Embryo nach dem richtigen Zeitpunkt versucht sich einzunisten, dann ist das Endometrium nicht mehr dazu fähig und das Embryo kann sich nicht einnisten. Deshalb ist es wichtig dies vor dem Embryotransfer zu prüfen und das richtige Einnistungszeitfenster für den Embryotransfer zu bestimmen und es hängt von den Hormonen und der Morphologie des Endometrium ab.
Antworten von Dr Arque
Dr Maria Arque, Fertty International, Spanien
Das Einnistungszeitfenster ist der letzte Teil einer optimalen Synchronisation zwischen Endometrium und Embryo – wenn die Gebärmutter aufnahmefähig ist und sich das Embryo einpflanzen kann. Bei einem normalen Menstruationszyklus ist das gewöhnlich zwischen dem 21. und 24. Zyklustag in einem 28-tägigen Zyklus. Das heißt zwischen vier und sieben Tagen vor der Menstruation findet die Einnistung statt. Damit die Gebärmutterhöhle für die Einnistung bereit ist wird durch einen vorsichtigen Ausgleich zwischen Östrogen und Progesteron ausgelöst. Es gibt Patientinnen deren Einnistungszeitfenster abweichen kann – es kann etwas früher oder später als gewöhnlich sein.
Bei manchen Patientinnen, die schon einige IVF Zyklen mit eigenen Eizellen gemacht haben und qualitativ gute Embryonen haben, die sich nicht eingepflanzt haben oder Patientinnen, die eine Eizellspendebehandlung mit mehreren qualitativ guten Embryonen hatten, die sich nicht eingepflanzt haben. Wenn wir ein morphologisch normales Endometrium haben, dann wäre eine weitere Untersuchung ratsam, der endometrische Aufnahmefähigkeitstest. Hier wird geprüft, ob sich die Aufnahmefähigkeit zeitlich verschoben hat und so können wir den besten Moment für den Embryotransfer ganz individuell bestimmen und die Chancen auf Erfolg erhöhen.
Antworten von Dr Castillo
Dr Juan Carlos Castillo, Instituto Bernabeu, Spanien
Das Einnistungszeitfenster definiert die Zeit in der die Gebärmutter für die Einnistung des Embryo aufnahmefähig ist. Dieses Zeitfenster ist gewöhnlich sehr kurz und kommt auf die programmierte Sequenz von zwei Hormonen an – Östrogen und Progesteron – im Inneren des Uterus an, dem Endometrium. Bei Menschen öffnet sich das Einnistungszeitfenster ca. 6 Tage nach Eisprung und bleibt ca. 4 Tage offen. Das heisst ungefähr am Tag 20-24 eines theoretischen 28-Tage-Zyklus. Bei künstlich reproduktiven Zyklen wurden verschiedene Merkmale erforscht, die den besten Moment für den Embryotransfer bestimmen, so dass wir die Schwangerschaftschancen erhöhen können. Jedoch sind die morphologische, hormonellen und selbst genetischen Merkmale immer noch schlechte Vorzeichen auf Schwangerschaft. Deshalb wird dieses Thema intensiv erforscht.