Kann die IVF Behandlung mit Spendereizellen aus irgendwelchen Gründen
abgesagt werden?
Darunter finden Sie 3 aufgezeichnete Antworten von 3 IVF Experten.
Antworten von Dr Rayward
Dr Jennifer Rayward, ProcreaTec, Spanien
Weil die Eizellspende von der Biologie abhängt, können wir nicht 100% garantieren, dass die Behandlung so abläuft wie geplant. Gründe für einen Behandlungsabbruch könnten an der Spenderin liegen oder an der Empfängerin oder weil sich kein Embryo gebildet hat. Falls die Spenderin nicht genügend Eizellen produziert, können wir nicht mit der Behandlung weitermachen. Wir suchen eine neue Spenderin und manchmal können wir genauso weitermachen wie geplant. Manchmal reagiert die Empfängerin nicht gut auf die Medikamente und das Endometrium ist nicht dicht genug für den Transfer. In diesem Fall, wie im Fall von einer abnormalen Blutung, können wir nicht wie geplant übertragen. Die Eizellen oder Embryonen werden gefroren und dann kommt es darauf an, wann wir mit dem Transfer weitermachen können. Und wir bereiten das Endometrium in einem späteren Zyklus vor.
Antworten von Dr de Miguel
Dr Laura García de Miguel, Clinica Tambre, Spanien
Leider ist die Antwort ja. Das Hauptproblem das wir bei IVF Behandlungen mit Spendereizellen haben ist die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut. Generell sollte man bevor man mit einer Behandlung beginnt, sicherstellen, dass Sie keine Probleme mit der Vorbereitung des Endometrium haben, aber wenn doch und ihr Endometrium keine gute Morphologie oder ein Minimum von 7.5 mm hat, dann sagen wir den Embryotransfer ab, weil wir wollen ihnen die beste Chance auf Erfolg garantieren. Zweitens kann es sein, dass die Spenderin nicht gut auf die Medikamente reagiert und es Probleme mit der Eizellentnahme gibt. Wenn das passiert, sagen wir die Behandlung ab, aber bei Clinica Tambre haben wir Blastozystengarantien, das heißt wenn wir den Transfer absagen, dann machen wir eine weitere Behandlung für Sie kostenlos.
Antworten von Dr Vlček
Dr Luboš Vlček, GYNEM Fertility Clinic Praque, Tschechische Republik
Die komplette Organisation des Behandlungsablauf mit Eizellspende ist sehr heikel. Wir versuchen es so einfach wie möglich für die Patientinnen zu machen, wir haben ein großes Team, die während der Behandlung mit der Spenderin und der Empfängerin arbeiten. Weil die Mehrheit der Spenderbehandlungen in unserer Klinik frische Zyklen sind, heisst das wir die Zyklen der Spenderin und Empfängerin synchronisieren. Das gibt uns einen Vorteil bei der Behandlung, aber es gibt auch Punkte, die völlig falsch laufen können. Es gibt unerwartete Situationen, die während des Behandlungsablaufs passieren könne, wie zum Beispiel eine unerwartete Blutung währen der Synchronisation. Wir nutzen die Pille, die eigentlich sehr gut von den Patientinnen und Spenderinnen gut toleriert wird. Die Periode könnte sich verzögern oder es könnte eine Zwischenblutung sein, die macht eine Synchronisation schlechter und könnten die Embryoübertragung zeitlich verschieben.
Dann könnte die Spenderin weniger Eizellen als erwartet produzieren und natürlich ist da unsere Behandlungsregel, dass wir die Rechte der Spenderin berücksichtigen und zuerst muss ihre Sicherheit gegeben sein, Deshalb könnte es sein, dass sie die Behandlung nicht beendet und die Eizellen nicht punktiert werden können. Das kommt nicht oft vor, aber wir müssen die Patienten über alles informieren. Jedoch wenn es passiert, dann sind unsere Mitarbeiter auf dies vorbereitet und obwohl es eine ungewöhnliche Situation ist haben wir in unserer Eizellbank immer eine Reserve an gefrorenen Eizellen. Aber bevor wir gefrorene Eizellen nutzen, müssen wir den Patienten über diese außergewöhnliche Situation berichten, weil wie ich schon sagte, nutzen wir hauptsächlich frische Eizellen für die Befruchtung, da dies zum besten Ergebnis führt.
Die gefrorenen Spendereizellen werden zum Beispiel genutzt, wenn die Patientin schon ein Flugticket hat und für die Behandlung bereit ist und der Aufenthalt in der Tschechischen Republik nicht verschoben werden kann. Dann könnte es sein, dass manche Patientinnen nicht gut auf die Medikamente reagieren, zum Beispiel wird das Endometrium nicht dicht genug für den Embryotransfer – es sollte mindestens 6 bis 7 mm sein für das beste Ergebnis. Hier könnte es dazu führen, dass wir die Medikamente während der Vorbereitung verändern müssen und falls die Patientin dann nicht gut reagiert, könnten wir einen Probezyklus machen, bei dem wir sehen wie die Patientin auf die Medikamente reagiert. Dann könnte es sein, dass der Mann kein Sperma für die Befruchtung produzieren kann, es ist mit viel Stress verbunden, wenn der Mann herkommen muss und seinen Samen abgeben muss.
All dies kann natürlich vorher mit den Patienten besprochen werden, ob sie bereit sind während dieser stressigen Zeit eine Spermaprobe abzugeben, aber die meisten Problem haben damit nichts zu tun. Dann könnte es sein, dass wir die Ergebnisse eines Ultraschall bekommen und auf Polypen untersucht wurde. Manchmal sieht man die Polypen nicht und falls diese größer als 5 mm sind, können wir das Embryo nicht übertragen, weil dies kein gutes Ergebnis erzielen würde. In dieser Situation wäre es besser die Behandlung abzubrechen, den Polyp zu entfernen und das Embryo einzufrieren und im nächsten Zyklus auftaut und überträgt.